The other week I`ve written a guest blogpost: A review on a book by Hiltrud Enders called (translated) “Joy in seeing”. To read the review in German click here on fotografr.de
The book is about attentive seeing, about engaging with what is there right now in order to capture that. We see; we snap. And by snapping I don`t mean rush, because, in fact, we need to be calm and rush would blur our vision. But what I mean by snapping is: We don`t hesitate or think. We go by impulse and intuition. We don`t get uneasy thinking “How do I get a good picture?”. The author says: “Be without expectation, let it be a surprise.”
Awe-inspired snapping
The concept is to capture the moment of “seeing fresh”. Hiltrud Enders describes this moment as the “freshness of the first few milliseconds in which you neither classify nor describe”. Basically, when it`s still reflex and instinct only. When it`s still that initial “wow” with no further thoughts or categorizing. “You cannot see and think at the same time”.
The essence of this approach is to cast out the labelling or commenting. It doesn`t mean mindless snapping but awe-inspired snapping. The longer we can stay in that state of awe without thinking or judgement (I guess it takes practice, I certainly need to practise more) the longer we can truly enjoy what we see.
As soon as we start thinking, the fresh, clear moment of seeing is gone. Typical thoughts of mine are: “This could make a good photo” (labeling what I see as good or bad). Or: “The background here is not great” (wanting to change something). Or – my most common hindering thought: “What will people think if they see me taking a picture now?” Hiltrud Enders says: “As soon as I notice that I start to think, I close my eyes, open them again and have a new, fresh look.” And: “When I`m free from the outer acknowledgment and my own expectation, then I live and experience more.”
Lean in - whatever happens
We can practice that right where we`re at. Wherever we see something that makes us stop thinking for a second, because of the “aww wow” that just entered our mind. “Everything is worthy to be looked at – whether at the petrol station or in the botanical garden. Seeing happens all the time“, says Hiltrud Enders. „If I cannot see in my familiar surroundings, then I can`t see in outside of this world either.”
Thus, the idea is not to wait for a holiday, or later, but to pay attention to what we see right now. In our pyjamas, on the way to our business meeting, at the grocery store, on our dinner date, in our everyday. Whether we`re in a good mood or in a grumpy mood. Whether we have a promotion to celebrate or whether we just got fired. No labeling, just seeing. „Lean in- whatever happens.“
About the author: www.story-photographer.com
Freude am Sehen
Neulich habe ich einen Gastblogbeitrag geschrieben: eine Rezension über das Buch “Freude am Sehen” von Hiltrud Enders. Um die Rezension zu lesen, klick hier auf fotografr.de .
Das Buch handelt vom aufmerksamen Sehen. Von der “Beschäftigung mit dem, was gerade ist”, um das aufzunehmen. Wir sehen, wir schießen ein Foto. Und damit meine ich nicht Eile, den tatsächlich müssen wir ruhig sein und in Eile würden wir nicht klar sehen. Gemeint ist: Nicht zögern oder denken. Dem Impuls und der Intuition folgen. Also zum Beispiel nicht unruhig werden und denken: “Wie kriege ich ein gutes Foto?”. Die Autorin sagt: “Sei ohne Erwartungen, lass dich überraschen.“
Das Konzept ist, den Moment des “frischen Sehens” festzuhalten. Hiltrud Enders beschreibt diesen Moment als die „die Frische der ersten Millisekunde der Wahrnehmung, in der noch keine Einordnung und Beschreibung geschieht“. Also solange du immer noch ganz im Reflex und Instinkt bist. Solange du nur voller “Wow-Gefühl” bist, ohne weitere Gedanken oder Einordnung. „Du kannst nicht Sehen und Denken gleichzeitig.”
Es geht darum, nicht zu bewerten oder kommentieren. Das heißt aber nicht, einfach ziellos zu knipsen, sondern aus dem „Wow-Gefühl“ heraus zu knipsen. Je länger wir in diesem Gefühl ohne Denken und Bewerten bleiben können (ich denke es braucht Übung, ich brauche auf jeden Fall noch mehr Übung) desto länger können wir beim Sehen genießen.
Ins "Wow" knipsen
Sobald wir beginnen zu denken, ist der frische, klare Moment des Sehens weg. Typischerweise denke ich: “Das könnte ein gutes Foto geben“ (bewerte das, was ich sehe, als gut oder schlecht). Oder: “Der Hintergrund ist ungeeignet” (will etwas ändern). Oder mein hinderlichster Gedanke: “Was könnten Leute denken, wenn sie sehen, dass ich jetzt ein Foto mache?“ Hiltrud Enders sagt: “Sobald ich bemerke, dass ich ins Denken versinke, kann ich die Augen schließen, wieder öffnen und neu hinschauen.“ Und: “Bin ich frei von fremder Anerkennung und eigener Erwartung, so kann ich mehr erleben.“
Lehn dich rein - was immer passiert
Wir können das genau da wo wir gerade sind üben. Wo immer wir etwas sehen, bei dem wir wegen des „oh wow“-Effekts das Denken vergessen. „Alles ist wert, betrachtet zu werden – ob an der Tankstelle oder im botanischen Garten. Sehen geschieht ständig“, schreibt Hiltrud Enders. „Wenn ich nicht in meiner vertrauten Umgebung sehen kann, dann auch nicht außerhalb dieser Welt.“
Die Idee ist also, nicht auf die Ferien zu warten, oder später. Sondern jetzt gleich auf das zu achten, was wir sehen. In unserem Schlafanzug, auf dem Weg zu unserem Geschäfts-Meeting, im Gemüseladen, bei unserer Verabredung. Ob wir eine Beförderung zu feiern haben, oder ob wir gerade gefeuert worden sind. Nicht bewerten, nur sehen. “Lehn dich rein – was immer geschieht.”
Über die Autorin: www.nadinewilmanns.com